Wir Gamer haben es schon schwer. Der Magen knurrt, unser Blutzuckerspiegel rauscht in den Keller und wollen wir gerade aufstehen, steht auch schon wieder Preston Garvey vor uns und teilt uns mit, dass eine weitere Siedlung unsere Hilfe braucht, verflucht! Also schnell ne Tiefkühlpizza in den Ofen und einen Energydrink reinkippen. Man will sich nicht eingestehen, dass man damit nicht einmal drei Stunden durchhält, bevor man sich anstatt seine K/D zu verbessern, auf der Keramik wiederfindet und hofft, dass das nukleare Gemisch im Magen nicht platzt wie ein Boomer aus Left 4 Dead. Was macht der anspruchsvolle, starke Gamer von heute also, wenn er keine Mutter wie Cartman hat? Quesadilla, selbstgemacht!
Die Frage begann ich mir zu stellen, als ein guter Freund und versierter Gamer, Pascal, von indieflock mir vorschlug Essen für einen Fallout 4 Marathon zu kreieren. Und, obwohl ich selber recht oft und gerne lange spiele und dabei auch Essen zu mir nehme, hatte ich keine schnelle Antwort. Ok, Pizza ist ideal, aber den Teig selber zu machen kostet wertvolle in-game Zeit und hinterlässt eine mittelschwere Sauerei inklusive klebriger Finger. Zudem ist der Nährgehalt einer Pizza dank der einfachen Kohlehydrate und dem zugegebenermaßen fettigen Belag nicht der optimale Treibstoff für die feinabgestimmte Maschine, die so ein Gamerkörper ist. Mein nächster Gedanke ging an Suppe. Es gibt eine Reihe sauleckerer Suppenrezepte, die gesund und motivierend lecker sind, wie z.B. Tom Pho. Allerdings müssen gerade Konsolengamer dafür ihren Controller aus der Hand legen und, um sich nicht zu bekleckern die Augen vom Bildschirm nehmen. Also sollte es doch lieber Fingerfood sein. Also warum sich nicht bei der mexikanischen Küche umschauen, die es gemeistert hat alles mit den Händen essbar zu machen.
Das angeführte Quesadilla Rezept stellt keinen Authentizitätsanspruch, vereint aber alles, was die mexikanische Küche ausmacht und ein Gamer braucht, in einem einfachen Gericht, das Pizza aussehen lässt wie RAD-Kackerlakenfleisch. Ob ihr es mit Hähnchen oder vegetarisch macht ist egal. Das Gemüse, das von Guacamole und geschmolzenem Cheddar zwischen zwei Tortillas zusammengehalten wird, ist frisch und knackig. Dafür sorgen Limette, frischer Koriander und eventuell etwas Chili, die euch nebenbei besser und langfristiger beleben als Energydrinks. Entscheidet ihr euch für etwas Schärfe, profitiert ihr von besserer Durchblutung, die eure Reaktionszeit verbessert. Da das Ganze aber auch ziemlich durstig macht, bieten wir noch den passenden Drink dazu. Schon Hunter S Thompson (Fear and Loathing in Las Vegas, Rum Diary) wusste, dass man einen extremen Lebensstil nur mit Grapefruits aufrecht erhalten kann. Er bezeichnete sie als einzig wahres super food und mutmaßte sogar, dass die Regierung möchte, dass man weniger Grapefruits zu sich nimmt, da man sonst zu gefährlich würde. Hier geht es also zum Rezept für den Paloma. Und keine Sorge, etwas Alkohol macht kreativ und hilft euch die schönsten Siedlungen zu bauen, damit auch dieser nervige Preston Garvey zufrieden ist. Und vergesst nicht bei indieflock vorbei zu schauen! Dort findet ihr einige Anregungen, was ihr demnächst zocken könnt, darunter auch echte Indieperlen!
Zutaten
- 300 g Hähnchenbrustfilet (optional)
- Paprikapulver
- gerebelter Oregano
- 1 Dose Bohnen (abgetropft)
- 1 Dose Mais (abgetropft)
- 1 Paprika
- 4-6 Tortillas (Je nach Größe)
- etwas Butter
- 150-200g Cheddar
- 1 Avocado
- 1/2 Zwiebel
- Ein Strauch Koriander
- Saft einer Limette
Beginnt damit das Hähnchen in ungefähr fingerdicke Streifen zu schneiden und mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Oregano einzureiben. Bratet sie dann kurz und kräftig in etwas Olivenöl an und stellt sie warm. In der gleichen Pfanne bratet ihr jetzt die ebenfalls in Streifen geschnittene Paprika an und gebt nach 3 Minuten Bohnen und Mais hinzu. Hackt die Stiele des Koriander und gebt sie zum Gemüse. Lasst das ganze etwas simmern, bis die meiste Flüssigkeit verdampft ist. In der Zeit höhlt ihr die Avocado aus, schneidet die Zwiebel klein und vermischt beides in einer Schüssel zusammen mit den Blättern des Koriander und der Hälfte des Limettensaftes. Die andere Hälfte könnt ihr zu dem Gemüse geben. Die Avocado gut zerdrücken bis die Guacamole leicht homogen wird. Auf Tomate verzichten wir hier mal, da diese etwas zu viel Flüssigkeit abgibt. Wenn das Gemüse durch, aber noch knackig ist, schmelzt etwas Butter in einer beschichteten Pfanne, legt eine Tortilla auf mittlerer bis hoher Hitze hinein und bedeckt die ganze Fläche mit Käse. Legt nun auf eine Hälfte das Hühnchen, Gemüse und die Guacamole. Wenn der Käse anfängt zu schmelzen, klappt die Tortilla zu. Nach einer weile könnt ihr sie dann einfach wenden, damit beide Seiten schön braun und fest werden. Die fertige Quesadilla könnt ihr kurz in den Ofen (100°C) legen und das Ganze wiederholen, je nachdem wie groß die Lan-Party ist. Serviert es mit etwas Salsa und Jalapenos, PENTAKILL!
Ich weiß dass du einen mexikanischen Supermarkt in der Nähe hast, also wird das für dich kein Problem sein, aber: Hast du Erfahrungen, ob „normale deutsche“ Supermarkttortillas auch annähernd was taugen? Oder gleich eine einfache Art, selbst welche zu machen, damit man nicht auf Edekas bescheidenes Exotikregal angewiesen ist? 😀
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Ja, die aus dem Supermarkt sind essbar, da man mit der Füllung das meiste übertüncht und die Chemie sie schön stabil macht. An nem Rezept zum selber machen sind wir dran, das kommt dann demnächst, zusammen mit Tipps für Burritos, Enchiladas, Tacos und Co.
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Ich hab die Quesadillas nachgemacht (siehe Bildlink). Sehen sogar bei mir echt lecker aus 😀 Die Guacamole könnte ich eimerweise löffeln^^
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