Wieder einmal war ich auf der Suche nach einem ausgefallenen Rezept, das es so noch nicht gibt. Inspiration habe ich dann durch meine Cookie-begeisterte Kollegin erhalten, die sich jede Woche Schokolade wünscht; deshalb diese Woche auch ’Julias Marshmallow-Cookies’. Moooment, und wo ist da die Schokolade? Ja richtig, die kommt ja auch noch dazu. Also: ’Julias Marshmallow-Cookies mit zweierlei Schokolade’ und die Frage was eigentlich Backpulver bzw. Natron in unseren Cookies zu Suchen hat.
Die allermeisten Keksrezepte, die mir tagtäglich über den Weg laufen, verwenden Backpulver, weshalb ich das auch so in meine Rezepte übernommen habe. Backpulver soll dafür sorgen, dass der Teig aufgeht und schön locker und luftig wird. So weit so gut. Aber warum verwenden dann einige Rezepte doch Natron? Ich das nicht CHEMIE? Igitt. Nein, so schlimm ist es gar nicht. Tatsächlich wird Natron schon eine ganze Weile länger verwendet als Backpulver und ist sogar der Hauptbestandteil von Backpulver; sozusagen die Reinform. Als NaHCO3 (Natriumhydrogencarbonat, bekannt unter dem Trivialnamen Natron) ist es mir schon öfter in meinem Chemie-Leistungskurs über den Weg gelaufen und schon da hat es nur dafür gesorgt, dass in Verbindung mit einer Säure (zum Bespiel Zitronensaft) Natriumtartrat (ein Natriumsalz), Wasser und Kohlensäure entsteht. So sah das Ganze im Chemieunterreicht aus:
3NaHCO3 + C6H8O7 = Na3C6H5O7 + 3H20 + 3CO2
Und jetzt zum Backpulver: Dort finden wir neben Natron praktischerweise gleich die Säure, mit der das Natron reagieren soll und – damit das nicht schon in der Tüte passiert – auch noch ein Trennmittel. Und da wird es auch bedenklicher: neben natürlicher Zitronensäure kommen oft auch aluminiumhaltige Säuren zum Einsatz, die als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden; zudem jede Menge Zusatz- und Konservierungsstoffe.
Ich komme zu dem Schluss, dass ich in Zukunft weitestgehend auf Backpulver verzichten möchte, auch wenn das heißt, dass ich mir etwas mehr Gedanken über die nötige Säurekomponente meiner Cookies machen muss und vielleicht auch Gefahr laufe, dass sie mal nicht ganz so gut aufgehen wie beim professionellen Backpulvergemisch. Bei meinen Schoko-Marshmallow-Cookies hat es aber schon mal ganz gut hingehauen.
Zutaten:
- 100g Butter
- 150g Zucker
- 1TL Vanillearoma
- 2 Eier
- 280g Mehl
- 20g Kakao
- 1TL Natron
- Prise Salz
- 100g Weiße Schokolade
- 100g Schokolade mit Vanillemousse gefüllt
- 40g kleine Marshmallows + mehr zum Dekorieren
Vermischt zuerst Mehl, Natron, Salz und Kakao zusammen und stellt es beiseite. Danach gebt ihr die Butter, den Zucker, die Eier und das Vanillearoma in eine große Schüssel und rührt alles cremig. Nun könnt ihr unter Rühren die Mehlmischung zur cremigen Masse geben und alles gut miteinander verrühren. Jetzt fehlen nur noch die Schokolade und die Marshmallows: Hackt alles klein und rührt es unter die Teigmasse. Mit feuchten Händen lassen sich gut kleine Häufchen für die Cookies formen. Legt sie mit genügend Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und backt sie bei 150°C für 15 -20 Minuten. Kurz vor Ende der Backzeit könnt ihr noch je einen Marshmallow auf die Cookies legen und fertig backen, bis sie schön schmelzen.