Guilty pleasure

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Wäääääängs.jpgMich nervt Nichts mehr, als die Frage nach meinem Lieblingsessen. Je nach dem wem ich gegenüberstehe, sage ich dann Weißwürste, wenn ich besonders patriotisch klingen möchte, Spaghetti Bolognese á la Mama, wenn meine Mama mich fragt, und Ceviche, wenn ich mich profilieren möchte. Was ich aber wirklich will, wenn ich an einem Freitag Abend nach Hause komme und mich einfach nur wohlfühlen möchte, sind Chicken Wings. Buuuh Fastfood! Uncool, Bruder. Aber gebt es doch zu, ihr esst auch alles mögliche, wenn keiner guckt! Hier ein Rezept für Chicken Wings, das ihr gar nicht erst vor euren Freundinnen verstecken braucht: sie werden es euch aus den Fingern reißen.

Ich mochte die kleinen würzigen Dinger schon sehr lange. Ich weiß es noch wie gestern, als meine Eltern über das Wochenende weg fuhren und ich mir den Film „Still Magnolia“ angeschaut habe und es mir mit einer Flasche Tequila und Chicken Wings von Bofrost auf der Couch gemütlich gemacht habe. Vom Tequila ließ ich noch einiges übrig, von den Chicken Wings aber nicht, darauf könnt ihr wetten. Und so aß ich weiter und weiter TK Chicken Wings, auf dem Land gab es halt nicht so viel Auswahl. Das Erwachen kam dann beim Endspiel der Fußball WM 2014, welches ich mit einem Freund aus Amerika im Gasthof Engel, einem „American Diner“ in meinem Dorf, anschaute. Sam war begeistert von den Burgern und den Curly Fries, die Chicken Wings lagen ihm aber überhaupt nicht. Er war zu höflich sein Missfallen weiter auszuführen, von meiner heutigen Warte kann ich ihn aber voll und ganz verstehen.

Die meisten Wings, die man in Deutschland konsumiert, sind furztrocken, was daran liegt, dass sie meistens auch Convenience Food sind, welches selbst Restaurants oft in 5KG Beuteln kaufen. Echt jetzt, hab ich letztens erst im Metro gesehen. In den USA, genauer gesagt Buffalo, NY, welches die Hauptstadt dieser Spezialität ist, gelten sie als Heiligtum. Das Grundrezept sieht nur die Wings, Butter, Ketchup, Frank’s Hot Sauce und weißen Essig vor. Natürlich führt jedes Diner, jedes Restaurant und jede Bar einige kleine Veränderungen an der Dosierung durch, um sich aus der Masse abzuheben, im Grunde bleibt das Rezept aber seltsam unverändert. Die Wings werden dabei frittiert und dann in eine Pfanne geworfen, in der zuvor die Sauce angerührt wurde. Danach werden sie noch kurz in der heißen Pfanne gelassen, um die berühmte „sticky“ Konsistenz zu erhalten.

Mein Bruder hatte letztes Jahr das Vergnügen in die USA zu fliegen und dort einige Wochen zu verbringen. Von allen kulinarischen Eindrücken waren die Wings nicht seine liebsten, für mich unverständlich. Seine hätten zu stark nach Essig geschmeckt. Natürlich könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass er sie in Las Vegas und nicht in Buffalo bestellte. Die Herausforderung nahm ich aber gerne an und servierte ihm meinen Twist mit Knoblauch und Limette. Vom Originalrezept musste ich dafür nicht einmal so stark abweichen.

Zutaten (2 Personen)

  • 1kg Hühnchenflügel
  • 20g Butter
  • 3 EL Ketchup (Hot Mama macht ein ziemlich leckeres ohne Zusatzstoffe)
  • Hot Sauce nach Belieben (In Deutschland nicht allzu viel Auswahl, ich nahm La Cholula)
  • 3 Zehen Knoblauch
  • Saft von 2 Limetten

Als erstes heizt ihr euren Ofen auf 220 C° vor. Schneidet dann die Wings am Gelenk auseinander, würzt sie mit Salz und Pfeffer und verteilt sie auf einem beschichteten Blech ohne Backpapier/Alufolie. Wenn der Ofen heiß ist, steckt sie 5 Minuten rein und dreht dann die Temperatur auf 200 Grad runter. Dann brauchen die Wings noch je nach Größe 10-15 Minuten. Rührt solange die Soße an: Schmelzt die Butter in einem kleinen Topf und gebt Ketchup, Hot Sauce und Limetten hinzu. Schneidet den Knoblauch sehr klein oder presst ihn durch eine Knoblauchquetsche und gebt sie zur Soße. Kocht das Ganze kurz auf und schaltet die Hitze dann herunter. Wenn die Wings außen einigermaßen golden sind, nehmt sie aus dem Ofen und legt sie in eine große Schüssel. Schüttet den Großteil von dem Fett auf dem Blech ab, sonst wirds zu fettig. Leert die Soße über die Wings und schüttelt sie gut durch, sodass alle Wings mit Soße bedeckt sind. Je nach dem, wie feucht/knusprig ihr eure Wings mögt, legt sie bei 200 Grad noch mal auf dem Blech in den Ofen. Nach nochmals 10 Minuten sind sie schön „sticky“. Die Menge bezieht sich auf das, was 2 Personen als Hauptgericht zu einem Film essen sollten, um satt zu werden; mit Beilagen natürlich weniger.

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