Hat euch der Herbst heute auch kalt erwischt? Woran könnte man sich besser wärmen, als an einem großen, dampfenden Knödel, den man in der eigenen Lieblingssoße ertränkt? Knödel gibt es praktisch in allen Formen und Farben. Klassisch aus Brot oder Kartoffeln, in eine Serviette gehüllt, mit Speck gefüllt, als Suppeneinlage aus Leber oder Grieß, süß aus Quark, mit Früchten, und und und… nicht nur wegen seiner Vielfalt gehört der Knödel zu meinen liebsten Beilagen, sondern auch wegen seiner Zubereitung. Viele verschiedene Komponenten, langes Vorausplanen, zusammensuchen, fröhliches rumgematsche und schließlich werden die Knödel zu Wasser gelassen und man kann zusehen, wie sich der Geschmack zur Perfektion entfaltet. Darum und auch weil er meist in Kombination mit einem nicht zu verachtenden Braten – sei es an Weihnachten zur Ente, zu Ostern zum Lamm oder an einem sonnigen Herbstsonntag zu frischem Rehbraten – serviert wird.
Vielleicht stelle ich euch später einmal meine größten Knödel-Hits zusammen. Jetzt aber beginnen wir mit einer von mir lange unterschätzten Variante: dem Kartoffelknödel, oder wie man in Thüringen sagt: dem seidenen Kloß.
Langweilig, dachte ich am Anfang; da kommen ja nur zermatschte Kartoffeln rein. Aber weit gefehlt und das Ergebnis schmeckt gigantisch. Aber seht (und schmeckt!) selbst:
Für 4 Personen braucht ihr:
Einen leckeren Braten
Soße, wirklich viiiiel Soße, damit ihr sie mit dem Knödel auftunken könnt
Eine Gemüsebeilage
Und jetzt geht’s an die Knödel
• 1kg gekochte Kartoffeln (am besten mit Schale am Vortag gekocht)
• 200g Kartoffelmehl
• 2 Eier
• ½ Tasse heißes Wasser (oder nach Gefühl)
• ½ Brötchen vom Vortag
• ordentlich Salz
• Muskatnuss (frisch gerieben)
• 1 TL Butter
Pellt eure Kartoffeln und reibt sie oder drückt sie durch eine Kartoffelpresse. Mischt dann euer Kartoffelpüree mit dem Kartoffelmehl, Salz und Muskat. Gießt dazu das heiße Wasser, gebt die beiden Eier dazu und knetet alles zu einem schönen, seidigen Teig. Während sich der Kloßteig etwas erholen darf, würfelt ihr nun das halbe Brötchen und bratet die Würfel in der Butter leicht knusprig. Ihr könnt anstatt Butter auch Öl nehmen und die Würfel vor dem Braten in einer kleinen Schüssel mit dem Öl, Salz und Pfeffer mischen.
Jetzt ist Geschick gefragt: Nehmt euch eine etwa 2 Esslöffel große Portion Kloßteig und drückt in dessen Mitte 2-3 Brötchenwürfel. Jetzt nur noch nur verschließen und zu einer schönen Kugel formen. Damit die Klöße nicht zu sehr kleben, Hände und Knödelablage hin und wieder mit Wasser anfeuchten.
Jetzt müsst ihr eure Knödel nur noch in ca. 2 Litern kochendem Salzwasser ca. 20 Minuten schwimmen lassen und fertig ist euer Festmahl.